SEINE GESCHICHTE ZUR RHETORIK (TEIL 1)

Wie Andreas Posch zur Rhetorik kam oder wie die Rhetorik zu Andreas Posch kam?


Als 21jähriger besuchte Posch ein Seminar bei Alfred Rademacher im Institut für Rhetorik. Aus einem Ausflug in die Rhetorik, wurde eine Reise in die Rhetorik. Er besuchte alle Seminare, die es im Rademacher-Institut gab, manche auch mehrmals.Nach 1 ½ Jahren wurde Andreas Posch als Assistent im Rademacher-Institut angestellt.Nach einer 3jährigen fundierten Grundausbildung leitete er die ersten Juniorenseminare.Nach einer weiteren 2jährigen Ausbildung leitete er eigenständig Erwachsenenseminare.

Aus dieser Reise gestaltete sich sein Lebensweg,

seine Lebensgeschichte bis heute…


und so erzählt es Andreas Posch in Form von wahren Geschichten.


Eine gute Geschichte setzt sich meist aus mehreren kleinen Geschichten zusammen.

 

Meine Geschichte zur Rhetorik

„Unser Leben besteht aus Begegnungen.“ Dieser Spruch von Martin Buber ist so wahr wie die Aussage: „Alles ist möglich!“

Wäre ich 1980 Alfred Rademacher nicht begegnet, wäre mein Leben ganz anders verlaufen. Da mir mein erlernter Beruf Maschinenschlosser so gar keinen Spaß machte, war ich in meiner freien Zeit immer auf der Suche nach etwas das mir Spaß und Freude bereitete, nach etwas, das mir Inhalt und damit Halt gab, das mich ausfüllte mit Sinn. Ich war auf der Suche nach einer Aufgabe.

Ist es nicht so? Wenn wir Menschen keine wirkliche Aufgabe haben, dann geben wir uns selbst auf. Nachdem ich mich, zusammen mit einem Freund, zu der Zeit in Antiquitäten versuchte und wir zwar relativ erfolgreich waren, suchte ich trotzdem weiter. Damals stieß ich auf eine Anzeige von AMC, eine Firma mit sehr teuren Kochtöpfen – die mit dem doppelten Boden. (Doch brauchte ich den?) Nach einem langweiligen AMC-Vortrag über Verkaufstraining war ich entmutigt und enttäuscht. „Eigentlich“ wollte ich wieder nach Hause, doch ich hatte keine Lust nun fast 70 km in meine Heimatstadt Rosenheim zu fahren. Es war Wochenende, also fuhr ich ziellos in München umher und überlegte, in welches Lokal ich gehen könnte. Es war eine dunkle Herbstnacht und es regnete in Strömen. Auf der Suche nach einem Parkplatz, ganz in der Nähe vom Stachus, stand ein Mann ohne Schirm im Regen am Straßenrand, er winkte und rief laut: „Taxi, Taxi,“

Damals fuhr ich einen alten roten Ford-Taunus mit schwarzem Dach, ohne Beifahrersitz. Ich fuhr rechts ran, kurbelte das Fenster herunter und sagte: „I bin zwar koa Taxi aba wo miasansn hi? Große Augen blickten mich an, der Mann mit dem staunenden Blick, gekleidet mit einem Mantel und einer Honecker-Mütze/Hut, sagte: „Ins Hotel Bosch“. Worauf ich antwortete: „Hotel Bosch? Ich woas zwa net wo des Hotel Bosch is, aba i hoas Posch, wenns wissns wos is, dann fah i Sie hi. Kemmans, steings ei". "Ach, das ist aber nett, Türkenstraße – Ecke Amalienstraße", sagte der Herr, während er einstieg. Da mein altes Auto keinen Beifahrersitz hatte, dafür aber einen riesigen Dachständer, den Platz brauchte ich zum Transportieren von Antiquitäten, kam seine Aussage, nachdem er sich fast in die Mitte der Rückbank setzte und seine Beine ausstreckte: „Ach wie schön, das ist ja wie im Wohnzimmer, ach wie schön.“ Mein altes Auto war kurz vor dem Auseinanderbrechen und ich dachte, entweder er hat einen Schatten oder er ist besoffen, fand es aber sehr witzig und musste lachen, denn bis dahin hatte das noch niemand gesagt. Im Gegenteil, meine damalige Freundin schämte sich immer wenn Sie mit mir fuhr. "Nicht mal einen Beifahrersitz hat dieses Schrottauto", schimpfte sie damals.


Angekommen im Hotel Bosch, lud mich der Herr als Dankeschön fürs Fahren an die Hotelbar ein. Stundenlang unterhielten wir uns. Dass dieser Mann ein Herr war, hörte ich an seinen sprachlichen Inhalt, seiner Wortwahl und dem Klang seiner angenehmen Stimme. Ich fragte, er antwortete. Ich erzählte, er hörte aufmerksam zu. Er nahm mich ernst. Ernst genommen zu werden war für mich damals und ist wahrscheinlich für jeden jungen Menschen von großer Bedeutung. Endlich ein Mensch mit dem ich gut reden konnte, der mich verstand. Ein Menschenfreund, der mit Verstand verstand. Tief beeindruckt von dem was er beruflich machte, Rhetorik und Persönlichkeitsbildung, obwohl ich mir damals darunter eher wenig vorstellen konnte, wollte ich ihn wiedersehen. Schon nach unserem ersten Gespräch fühlte ich mich mit ihm verbunden. Wie ein väterlicher verständnisvoller Freund kam er mir vor.

 

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„Wir spielen alle Theater,
doch die meisten wissen es nicht.“
Alfred Rademacher
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